luxemburgischer Politiker; Christlich-Soziale Volkspartei (CSV); Ministerpräsident 1926-1937 und 1953-1958; versch. Ministerämter, u. a. Außenminister 1926-1958; 1929 Vizepräsident des Völkerbundes in Genf
* 17. Februar 1887 Diekirch
† 8. März 1975 Luxemburg
Wirken
Josef Bech wurde am 17. Febr. 1887 in Diekirch im Großherzogtum Luxemburg geboren und entstammt einer dort alteingesessenen Familie. Nachdem er auf den Hochschulen von Fribourg (Schweiz) und Paris Rechts- und Volkswirtschaftsvorlesungen gehört hatte, ließ er sich 1912 als Rechtsanwalt in Luxemburg nieder. Im Juni 1914 sandten die Wähler des Kanton Grevenmacher B. als Kandidaten der Rechtspartei ins Abgeordnetenhaus.
Bei der Umgruppierung des Kabinetts Reuter übernahm B. 1921 das Unterrichts- und Innenministerium und 1923 auch noch das Justizministerium.
Die im Januar 1925 nach dem Rücktritt des Kabinetts Reuter vorgenommenen Neuwahlen brachten B. wieder ins Abgeordnetenhaus als Vertreter der Mosel- und Sauerkantone. Nach Abgang des Kabinetts Prum (Juni 1926) gelang B. die Bildung einer Koalitionsregierung, der er als Staats- und Außenminister vorstand. Schon in dieser Zeit versuchte er der europäischen Einigungsidee zusammen mit Aristide Briand und Gustav Stresemann Gestalt zu geben.
Als Außenminister vertrat er auch von 1926 bis 1939 Luxemburg beim Völkerbund in Genf und wurde 1929 zum Vizepräsidenten gewählt.
Das Amt des Außenministers behielt er nach seinem Rücktritt als Regierungschef im ...